Hopf, Marianne
Biographie:
Marianne Hopf wurde 1959 in Freiburg i. Br./Deutschland geboren. Ihr Entschluss, Freie Kunst zu studieren, stand schon früh fest, was sie schließlich von 1982-87 an der Freien Kunstschule in Nürtingen umsetzte. Erste Konfrontationen mit dem Abstrakten Expressionismus und der damals aktuellen Kunst in den USA, sowie wiederholte Arbeitstreffen mit Emilo Vedova in Venedig 1985/86, zählen zu ihren frühen Einflüssen, die in erweiterter und personalisierter Form bis heute Bestand haben. Diverse Stipendien renommierter Stiftungen (u.a. des Senats Berlin, der Berliner Künstlerförderung, der Käthe Dorsch Stiftung, des Kunstfonds Bonn, des Artist-in-Residence Programm, Herhusid, Siglufjördur, Island und des Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft Freiburg) erlaubten ihr ein freies künstlerisches Schaffen in Berlin, New York und seit 2017 auch in Island. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Lahr (Schwarzwald) und Berlin.
Mit den Mitteln des Malerischen und des fragenden Staunens sieht sich die Künstlerin Marianne Hopf als eine Naturforscherin der besonderen Art. Ihre Aufmerksamkeit auf die Welt vor 2017 – also vor ihrer Konfrontation mit der Ursprünglichkeit von Erdbewegungen, wie sie in Island zutage treten – galt mehr den Phänomenen des Wachstums als Basis des Lebendigen. In Island jedoch brach ihre Welt fast im wörtlichen Sinne auf: Brüche und Sprünge unter den Füßen, Explosionen und bedrohliche Wetterereignisse, Lavafelder bis zum Horizont und unüberwindbare Abgründe, kurzum sie befand sich mitten im Drama des „Sublimen“, so hätte es Immanuel Kant vielleicht zusammengefasst. Die monumentalen Bewegungen der Erde, bei denen der Mensch klein wird und sich gleichzeitig als Teil des Ganzen spürt, lassen die eigene innere Verfasstheit und das Draußen miteinander verschmelzen. Beim Arbeiten erscheint es der Künstlerin, als seien ihre Hände die Nadel des Seismographen, die alle Bewegungen aufzeichnet, und als würden ihre psychisch-physische Reflexionen auf diese Naturereignisse dadurch im Bild sichtbar. So gesehen wird die Künstlerin forschende Mediatorin auf der Schwelle zwischen Kunst und Natur, zwischen innerer und äußerer Bewegung, ein Moment auf der Welle zwischen Dasein, Vergänglichkeit und neuem Beginn. Im malerischen Gestus von imaginären, fast monochromen Landschaften hält sie die Fragilität und den Zauber dieser Momente fest.
Marianne Hopf blickt auf zahlreiche Ausstellungen im In-und Ausland zurück. Seit 2024 wird sie von der LDXArtodrome Gallery vertreten.